Jahrbücher für Geschichte Osteuropas

 

Ausgabe: 59 (2011) H. 1

Verfasst von:Klaus-Peter Friedrich

 

Alina Skibińska Źródła do badań nad zagładą Żydów na okupowanych ziemiach polskich. Przewodnik archiwalno-bibliograficzny [Quellen zur Erforschung des Judenmords in den besetzten polnischen Gebieten. Archivarisch-bibliografischer Führer]. Współpraca: Marta Jan­czew­ska, Dariusz Libionka, Witold Mędykowski, Ja­cek Andrzej Młynarczyk, Jakub Petelewicz, Mo­ni­ka Polit. Centrum Badań nad Zagładą Ży­dów Warszawa; Wydawn. Cyklady Warszawa 2007. 515 S. ISBN: 978-83-60279-32-8.

In mehrjähriger Arbeit hat Alina Skibińska ein kommentiertes Verzeichnis der Quellen zusammengestellt, die sich auf die Ermordung der Juden in den besetzten polnischen Gebieten beziehen. Ihre Übersicht beginnt mit einer Auflistung nützlicher Adressen von Archiven, Museen und anderen Einrichtungen. Der Band ist danach in drei Hauptteile gegliedert, die 1. Archive und Institutionen, 2. die historischen Quellen sowie 3. elektronische Datenbanken, Internetverbindun­gen und eine Auswahlbibliografie betreffen.

Die Verfasserin stellt zunächst jeweils die Bestände in 25 Staatsarchiven bzw. Archivabteilungen vor, die der Warschauer Naczelna Dyrekcja Archiwów Państwowych unterstehen, und behandelt sodann die Bestände im Jüdischen Historischen Institut in Warschau und im Institut für das Nationale Gedenken mit seinen regionalen Zweigstellen. Dem folgen Skizzen zu elf weiteren einschlägigen Archiven in Polen, ein Abschnitt über das Instytut Polski und das Studium Polski Podziemnej in London, in denen exilpolnische Überlieferung aufbewahrt wird, und das United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) in Washington. Informationen zu den Archiven in Israel hat Witold Mę­dy­kowski, einen Überblick der Bestände im Bun­desarchiv Jacek Andrzej Młynarczyk zusammengefasst.

Ihre Übersicht der Quellen beginnt Skibińka mit der Überlieferung der deutschen Verwaltung und Polizei, wobei sie jeweils Bestände in den Archiven in Polen nachweist. Als nächstes werden die Akten der Judenräte und die Materialien des Untergrundarchivs des Warschauer Gettos skizziert. Die Überlieferung der Organisationen, die in der Fürsorge für die jüdische Bevölkerung tätig waren, stellt Jakub Petelewicz vor, während Dariusz Libionka auf die Dokumente eingeht, in denen sich die Organe des sogenannten Polnischen Untergrundstaats mit der Lage der jüdischen Bevölkerung und dem Thema Judenverfolgung auseinandersetzten. Dem folgen Überblicke zu Akten aus dem Justizwesen und zu zeitgenössischen gedruckten Quellen: Bekanntmachungen, Flugblättern, legalen und illegalen Periodika. Den Quellenkorpus der Tagebücher, Briefe und Erinnerungen fasst die Autorin mit Hilfe von Marta Jan­czew­ska, die Erinnerungsbücher für einzelne jüdische Gemeinden unter Mitwirkung von Monika Polit zusammen. Der abschließende Abschnitt geht auf Fotografien, Filme und die materielle Überlieferung ein.

Im dritten Teil stellt Skibińska die wichtigsten polnischen und israelischen elektronischen Datenbanken sowie jene des USHMM knapp vor. Danach folgen eine Liste nützlicher Internetverbindungen und eine sehr aktuelle, thematisch gegliederte Auswahlbibliografie. Register von geografischen und von Personennamen runden den Band ab.

Für wissenschaftliche Forschungsarbeiten zur Geschichte der Juden Polens unter der NS-Besatzung erweist sich der Archivführer als willkommenes und unerlässliches Hilfsmittel. Daher sollte er baldmöglichst auch ins Englische übersetzt werden.

Klaus-Peter Friedrich, Marburg/Lahn

Zitierweise: Klaus-Peter Friedrich über: Alina Skibińska Źródła do badań nad zagładą Żydów na okupowanych ziemiach polskich. Przewodnik archiwalno-bibliograficzny [Quellen zur Erforschung des Judenmords in den besetzten polnischen Gebieten. Archivarisch-bibliographischer Führer]. Centrum Badań nad Zagładą Żydów Warszawa; Wydawn. Cyklady Warszawa 2007. ISBN: 978-83-60279-32-8, http://www.dokumente.ios-regensburg.de/JGO/Rez/Friedrich_Skibinska_Zrodla.html (Datum des Seitenbesuchs)

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