Jahrbücher für Geschichte Osteuropas:  jgo.e-reviews 7 (2017), 3 Rezensionen online / Im Auftrag des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg herausgegeben von Martin Schulze Wessel und Dietmar Neutatz

Verfasst von: Paul Srodecki

 

Historisch-topographischer Atlas schlesischer Städte – Historyczno-topograficzny atlas miast śląskich. Band – Tom 4: Nowa Sól / Neusalz. Im Auftrag des Herder-Instituts hrsg. von Peter Haslinger / Wolfgang Kreft / Grzegorz Strauchold / Rościsław Żerelik. Marburg/Lahn: Herder-Institut, 2013. 52 S., 26 Ktn. 63 Abb. ISBN: 978-3-87969-384-9.

Der vierte Band innerhalb der 2010 vom Marburger Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung gestarteten Herausgabe des Historisch-topographischen Atlas schle­sischer Städte widmet sich der niederschlesischen Kreisstadt Neusalz (poln. Nowa Sól). Nachdem die Stadt im 16. und 17. Jahrhundert eine erste Blüte als Salzkammergut durchlebt hatte, erfuhr die Stadt einen wichtigen Wachstumsschub durch die Ansiedlung der Herrnhuter Brüdergemeinde im Jahr 1743. Während das 19. und 20. Jahrhundert sodann allem voran von der Textil- und Eisenhüttenindustrie geprägt waren, setzt die Stadtverwaltung im 21. Jahrhundert insbesondere auf Touristik und Stadterhaltung.

In dem Atlaswerk findet sich eine gelungene Kombination von fundierten Fakten, begleitet von zahlreichen Informationen und ausführlichen Interpretationen zur Geschichte und Gegenwart des unweit von Grünberg (Zielona Góra) gelegenen Neusalz. Nacheinander werden in eigenständigen Kapiteln die geographische Lage, die Stadtgeschichte und Stadtentwicklung erörtert. Interessant sind auch die zahlreichen, zum Teil schwarz-weißen Luftaufnahmen der Stadt aus der Zeit der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus wie auch der Volksrepublik Polen. Wie bereits an den topographischen Karten lassen sich an ihnen sehr gut die im 20. Jahrhundert rasanten strukturellen Veränderungen in der Stadtgliederung ablesen. Mehr als lobenswert ist nicht zuletzt auch die durchgehende zweisprachige Gestaltung des Bandes, wird doch dadurch das Erreichen des selbst auferlegten Ziels der Reihe, „ein breites Publikum anzusprechen“ (Geleitwort der Herausgeber) und zahlreiche Leser diesseits wie jenseits der Oder zu erreichen, im Wesentlichen erleichtert. Summa summarum bildet der Atlas einen gelungenen Beitrag zur Stadt- und Wirtschaftsgeschichte Schlesiens.

Paul Srodecki, Kiel

Zitierweise: Paul Srodecki über: Historisch-topographischer Atlas schlesischer Städte – Historyczno-topograficzny atlas miast śląskich. Band – Tom 4: Nowa Sól / Neusalz. Im Auftrag des Herder-Instituts hrsg. von Peter Haslinger, Wolfgang Kreft, Grzegorz Strauchold und Rościsław Żerelik. Marburg/Lahn: Herder-Institut, 2013. 52 S., 26 Ktn. 63 Abb. ISBN: 978-3-87969-384-9, http://www.dokumente.ios-regensburg.de/JGO/erev/Srodecki_Historisch-topographischer_Atlas_schlesischer_Staedte_4_Neusalz.html (Datum des Seitenbesuchs)

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